Anfrage an Birgit Sippel, MdE:

Hallo Birgit,
als SPD-Mitglied aus Ense möchte ich Dir folgende Geschichte schreiben:

"Wir waren jetzt im Urlaub auf der dänischen Insel FANØ. Wie vielleicht bekannt ist dort das Autofahren bis fast an die Wasserlinie erlaubt. Das führt natürlich dazu das sich das ein oder andere Auto mal im Sand festfährt; so auch jetzt ein VW Caddy. Das manuelle herauschieben war nicht mehr möglich, doch es fand sich schnell ein anderer Urlauber mit Auto und Abschleppseil. Nun galt es dieses am VW zu befestigen. Leider fand der Fahrer des VW den dazu notwendigen Schraubhaken nicht im Auto. Gerne wollten wir den Schraubhaken unseres OPELs und ein anderer Urlauber den seines Renault zur Verfügung stellen. Doch leider war das Gewinde des OPELSchraubhakens zur groß und das des Renault zu klein. So wurde dann der Strand nach einem VWSchraubhaken abgesucht. Als man schließlich bei einem VW Sharan fündig wurde, konnte der VW Caddy aus seiner misslichen Lage befreit werden."

Vor diesem Hintergrund stellt sich mir und auch anderen die Frage: Wieso wird in der EU gefühlt alles reglementiert (Bananen, Äpfel, Pommes Frites, etc. pp.), aber so etwas sicherheitsrelevantes bleibt scheinbar außen vor.

Dabei dürfte es sich doch um eine relativ einfach von den KfZ-Herstellern umzusetzende Vorgabe handeln.
In Erwartung einer Antwort verbleibe ich

Ingo Lappe

PS: Der Schraubhaken bei einem VW Caddy befindet sich in einem Fach hinter dem Vordersitz.

Antwort von Birgit Sippel, MdE:

Lieber Ingo,
vielen Dank für Deine Anfrage.

Nach Rücksprache mit unseren Fachkollegen kann ich Dir Folgendes mitteilen: Im Hinblick auf
Schraubhaken von Autos gibt es tatsächlich keine EU-Vorgaben bezüglich ihrer Form oder ihrer
Größe, sondern nur bezüglich dessen, welches Gewicht sie tragen können müssen. Demnach liegt
die Entscheidung beim Hersteller, welche Form die einzelnen Autoteile annehmen. Außerdem ist
jedes Auto, worauf Du hingewiesen hast, mit einem solchen Haken ausgestattet, weshalb eine
einheitliche Gestaltung nicht unbedingt als notwendig gesehen wird. Ich möchte Dich darauf
hinweisen, dass eine Lösung für Dein Problem bereits existiert: Während einer Internetrecherche
konnte ich herausfinden, dass es einen universellen Abschlepphaken gibt, der relativ kostengünstig
bei vielen Onlineshops zu erwerben ist. Vielleicht ist das ja eine Lösung für den nächsten Urlaub?

Abgesehen davon gibt es bereits sehr viele Initiativen auf EU-Ebene, um das Autofahren so sicher
wie möglich zu gestalten. So gibt es beispielsweise eine Regelung zur Harmonisierung von
Autokindersitzen.

Ich hoffe, ich konnte Deine Fragen zu dem Thema beantworten. Für weitere Fragen stehen mein
Büro und ich Dir natürlich immer zur Verfügung.

Mit solidarischen Grüßen nach Ense
Birgit Sippel