Mobilität in Ense ???

Gemeinde Ense

Gestern wurde ich von einer älteren Neubürgerin gefragt, wie sie mit dem ÖPVN von Ense- Niederense nach Ense-Bremen gelangen kann. Höflich und gefällig, wie ich bin, habe ich im Internet auf meinem Handy nachgeschaut, welches die schnellste Verbindung für die 4 km lange Strecke ist.

Oh Schreck! Was musste ich da feststellen!! Tatsächlich gibt es zwei Möglichkeiten, aber……..

1. Möglichkeit: Mit dem Bus R 54 von Ense-Niederense nach Osttönnen, von dort mit dem Bus 47 nach Werl, dort umsteigen und dann mit dem Bus R 43 nach Ense-Bremen. Dauer zwischen 46 und 83 Minuten.

2. Möglichkeit: Mit dem Bus R 54 nach Arnsberg-Neheim, dort umsteigen und dann mit dem Bus R 45 nach Ense-Bremen. Dauer 52 Minuten.

Die ältere Dame schaute mich ganz verdutzt an und sagte dann: Können Sie mir vielleicht ein Taxi rufen, damit ich meinen Termin im Rathaus in Ense-Bremen noch pünktlich erreichen kann? Ich habe es sofort probiert, aber das Taxi konnte frühestens in 1 Stunde kommen, da habe ich die Dame mit meinem Auto zum Rathaus in 6 Minuten gefahren. 

Im Nachhinein frage ich mich, wie läuft das mit der Mobilität in Ense? Wer trägt hier die Verantwortung? Wer hilft uns Bürgern und wie muss man Mobilität, die eine Grundvoraussetzung für die soziale Teilhabe darstellt, für alle Bevölkerungsgruppen gestalten?

Im Fokus sollten doch dabei die Belange Derjenigen stehen, die aus rechtlichen, gesundheitlichen oder finanziellen Gründen nicht am motorisierten Individualverkehr teilnehmen können und insofern auf die Mobilitätsalternativen zum Kfz und ggf. barrierefreie Zugänge angewiesen sind. 

Hierzu sollte für die Gemeinde Ense ein Leitbild formuliert werden, das die grundlegenden Ziele in einer Masterplanung festlegt und so den Orientierungsrahmen für den fälligen Bearbeitungsprozess bestimmt. Das kann selbstverständlich von der Kommune alleine und/oder mit dem Kreis Soest und anderen Gemeinden abgearbeitet werden. Dabei sollte als Oberziel des Masterplanes die Gemeindeentwicklung mit dem Thema Mobilität sowohl für den Klimaschutz als auch für die zentralen gemeindlichen Funktionen Wirtschaft, Wohnen und Kultur genannt werden.

Darunter sollten dann die unterschiedlichen Werteziele wie Gesundheit und Sicherheit, integrierte Gemeinde- und Verkehrsentwicklung, gleiche Mobilitätschancen für Alle bearbeitet werden.

Die daraus folgenden Handlungsziele wie z.B. Verbesserung des Straßen-und Wegenetzes, Förderung von E-Mobilität, Attraktivierung des Gemeinde- und Straßenraums und auch eine Stärkung der Mobilitätskompetenz sollten bedacht und im „Umweltverbund“ behandelt werden.

Einige dieser Vorschläge werden derzeit im Rahmen der zukünftigen Gemeindeentwicklungsplanung in Ense schon in Bürgergesprächen behandelt. Das sollte aber intensiver und zunächst mit und von allen politischen Vertretern des Gemeindeparlamentes in den vorgenannten Rahmen postuliert werden. Dazu könnte auch die fachliche Unterstützung von den Kreisfachausschüssen und von den Fachleuten des Kreises Soest sehr hilfreich sein. Es könnte somit eine notwendige Erweiterung des gemeindlichen Blickwinkels auf den „Umweltverbund im Kreis Soest“ bedeuten.

In diesem kurzen Statement aus Sicht der SPD in Ense und im Kreis sollte eine Anregung für die weitere umfangreichere Untersuchung und für eine schnellere Fortsetzung der bisherigen Arbeitsweise gegeben werden. 

Gerne ist die SPD Ense bereit, gemeinsam mit den Vertretern aus den kreis- und gemeindlichen Fachausschüssen öffentliche Diskussionsrunden und Fachgespräche mit allen gemeindlichen Gruppierungen zu führen, um den Informationsbedarf aller Bürger zu unterstützen.

Der Vorsitzende des Kreisausschusses für Verkehr und Mobilität, Herr Prof. Dr. Werner Kirsch, hat sich bereit erklärt, die bisherigen Erkenntnisse aus diesem wichtigen Gremium den Bürgern in den Kommunen zu erläutern und sie aktiv zu unterstützen.

Interessierte Bürger und/oder Vereine melden sich hierzu bitte telefonisch unter: 

Wilfried Pater Vorsitzender OV Ense 0171 9321601 oder per Mail w.pater@t-online.de 

Hans-Werner Neumann unter 0171 8069000 oder per Mail unter h.w.neumann@aip-ibs.de 

Ense, im August 2021 

SPD OV Ense und SPD Kreistagsfraktion Soest